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Chinesische Heilkunst und Kultur

Haben Sie Schlafstörungen?

Wissen Sie, wie viel Zeit seines Lebens ein Mensch verschläft? Es sind bei einer Lebenserwartung von 75 Jahren rund 25 Jahre, also ein Drittel. Natürlich gibt es individuelle Unterschiede. Ein Mensch kommt mit fünf bis sechs Stunden Schlaf pro Nacht aus, während ein anderer 8acht bis zehn Stunden benötigt. Egal wie groß das individuelle Schlafbedürfnis ist - die Qualität des Schlafes ist für alle Menschen von entscheidender Bedeutung.



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Die Qualität des Schlafes bestimmt, ob wir uns wohl fühlen und leistungsfähig sind. Guter Schlaf sorgt für die Erholung von den körperlichen und seelischen Anstrengungen des Tages. Die verschiedenen Schlafstadien Leichtschlaf, Tiefschlaf und Traumschlaf müssen durchlaufen werden, damit wir mit einer wirklichen Erholung rechnen können.

Schlafmittel für 720 Millionen DM pro Jahr
43 Prozent aller Bundesbürger geben an, zeitweise unter Schlaflosigkeit zu leiden, Studien haben jedoch ergeben, dass das Problem nur bei jedem dritten vom Arzt erkannt wird. Überraschend ist, dass sehr viele junge Menschen betroffen sind. Bei den 16- bis 19-Jährigen ist es schon jeder vierte. Jedes Jahr werden in Deutschland Schlafmittel für 720 Millionen Mark verkauft, gut die Hälfte davon als frei verkäufliche Präparate. Obwohl seit 1988 der Umsatz um 100 Prozent gestiegen ist, hat sich offensichtlich der Schlaf der Deutschen nicht verbessert.

Die Ursachen der Schlaflosigkeit sind vielfältig: körperliche Schlaflosigkeit (Schlafapnoe, chronische Schmerzsyndrome, Depressionen, Magen-Darm-Beschwerden), Umwelteinflüsse (Lärm, Schichtarbeit, überwärmte Räume, zu helles Licht, schlechte Luft), Lebensgewohnheiten (spätes Essen, Alkohol in größeren Mengen, Fernsehen, Rauchen) und nach Schätzungen bei circa zwei Drittel der Betroffenen seelische Ursachen (Stress, Anspannung, Alltagssorgen, Angst, Nervosität, berufliche Schwierigkeiten). Nicht zu vergessen ist auch das fortgeschrittene Lebensalter. Beim älteren Menschen nehmen vor allem die Tiefschlafphasen ab und die Zahl der Schlafunterbrechungen steigt stark an. Auf der Suche nach Alternativen zu den symptomatisch wirkenden Schlafmitteln werden zunehmend auch andere Medizintraditionen - wie die Traditionelle Chinesische Medizin - auf Lösungen hin untersucht.

Eine kurze Einführung in die Denkweise der TCM
Die TCM, die Traditinelle Chinesische Medizin, betrachtet den Menschen nicht in der Teilung Körper/Seele, sondern stets als untrennbare Einheit. Gesund und bei Wohlbefinden ist der Mensch, wenn die einzelnen Anteile des Körpers (Körper, Geist, Seele) in einem dynamischen Gleichgewicht sind. Dies bezeichnen die Chinesen als Harmonie. Dynamisch ist das Gleichgewicht, weil es Schwankungen erlaubt. Es gibt "bessere und schlechtere Tage" - eine Erkenntnis, die sich medizinisch mit der Entdeckung des Biorhythmus deckt. Solange der Mensch gesund ist, gerät der jedoch nicht in Extreme. Das Konzept von Yin und Yang (Yin und Yang: die polaren Gegensätze im Universum) hat im Bezug auf den Schlaf eine große Aussagekraft. Aktivität (Yang) wechselt mit Passivität und Speicherung (Yin). Schlafen wir zu wenig, so kommt der Yin Aspekt des Körpers zu kurz. Es entsteht ein Ungleichgewicht, und dies kann zu Krankheiten führen. Umgekehrt können jedoch auch Krankheiten zu Schlaflosigkeit führen. Das chinesische Denken ist nicht linear, sondern in Mustern.

Yin und Yang in der Natur
An dieser Stelle lohnt sich ein Blick auf unsere Gesellschaft und den Umgang mit den Spielregeln der Natur: In der Natur kann man das Wechselspiel von Yin und Yang überall beobachten. Im Frühjahr beginnt die Zeit der Aktivität, und damit die Yang Zeit. Die Pflanzen und Tiere erwachen aus ihrem Winterschlaf. Bäume und Sträucher treiben, Tiere beenden die Winterruhe und beginnen mit dem Nestbau oder der Paarung. Der Sommer ist die Zeit der Aktivität. Pflanzen zeigen ihre schönsten Blüten und die Früchte wachsen. In der Tierwelt ist dies die Zeit des ausgelassenen Spieles. Jetzt ist das Yang am stärksten. Bereits zum Spätsommer hin verändert sich das Bild wieder deutlich. Es beginnt die Zeit des Sammelns und der Ernte. Der Herbst ist gefüllt mit Aktivität, alles in der Natur richtet sich auf den nahenden Winter ein und die Speicher werden gefüllt. Im Lauf der Jahreszeiten beginnt die Yin-Zeit. Im Winter kommen die Aktivitäten zur Ruhe. Tiere und Pflanzen reduzieren ihre Tätigkeiten auf ein Minimum und leben von den gesammelten und gespeicherten Reserven. Das Yin ist auf dem Höhepunkt. In archaischen Gesellschaften folgte auch der Mensch diesen Spielregeln der Natur. Einige Berufsgruppen, wie beispielsweise die Landwirte, tun dies zum gewissen Grad auch heute noch. Betrachtet man jedoch den Großteil der Bevölkerung, so ergibt sich ein anderes Bild.

Permanente Aktivität kann stören
Die moderne Form der Industrie- und Informationsgesellschaft hat die Schranken der Natur schon lange überschritten. Auf den ersten Blick mit offensichtlichen Annehmlichkeiten und Gewinnen. Ob es Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter ist, spielt - außer für den Autofahrer - kaum eine Rolle. Genau so wenig, ob es Tag ist oder Nacht. Der Mensch ist ständig aktiv. Fast alles - außer Sonnenschein und Wärme - ist 24 Stunden, 365 Tage im Jahr verfügbar und wird auch genutzt. Und selbst das Bedürfnis nach Sonne und Wärme kann relativ leicht zu erfüllt werden. Mallorca, Balearen, Kuba... in wenigen Stunden ist alles möglich.

Im Vergleich zur Tierwelt lebt der Mensch in der Betrachtungsweise von Yin und Yang ein sehr stark "Yang-isiertes Leben". Dem hohen Maß an Aktivität steht keine angemessenes Maß an Ruhe und Ausgleich gegenüber. Und selbst wenn Ruhephasen vorhanden sind, werden diese auf der geistigen und emotionalen Ebene durch unspezifische oder konkrete Ängste gestört. Folge dieses Lebensmusters ist ein Ungleichgewicht im Körper. Der Yang Aspekt überwiegt. Besteht dieser Zustand über längere Zeit, kann dies zu ernsthaften Gesundheitsstörungen führen.

Schlafstörungen und Ursachen
Schlafstörungen werden unterschieden in Einschlaf- und Durchschlafstörungen, unruhigen Schlaf, frühmorgendliches Erwachen und traumgestörten Schlaf. In der TCM hat der gesunde, erholsame Schlaf einen engen Bezug zum Geist. Der Geist wohnt im Herzen. Tagsüber, wenn wir wach sind, ist der Geist aktiv und verlässt sein Haus. Diese Zeit nimmt unser Bewusstsein wahr. Nachts zieht sich der Geist in sein Haus zurück. Das ist die Zeit, in der wir schlafen und das Bewusstsein ruht. In der chinesischen Kultur wird der Lebensführung ein hoher Stellenwert bei bemessen. Faktoren wie Überanstrengung, übermäßige Sorgen, Zorn, unregelmäßige Nahrungsaufnahme und so weiter schädigen die Funktion des Geistes und können zu Schlafstörungen führen. Daher wird der TCM Arzt dem Hilfesuchenden immer zuerst raten, seine Lebensgewohnheiten zu ändern. Ist dies aus irgendwelchen Gründen nicht möglich oder reicht es allein nicht aus, kommen unterstützend die Therapieverfahren der TCM zum Einsatz.

Bei Menschen, die unter starker innerer Anspannung leiden, überarbeitet sind oder sich oft ärgern, hat das Qi die Tendenz, sich zu stauen und nicht mehr frei zu fließen. Für diese Menschen kann die Akupunktur ein sehr effektives Therapieverfahren sein. Hierbei werden feine Nadeln an genau festgelegten Punkten in die Haut eingestochen. Durch die Stimulation an diesen Einflusspunkten können die Energieleitbahnen beeinflusst und so beispielsweise Blockaden gelöst werden. Zwei andere Verfahren der TCM, die Akupressur und die Tuina Therapie, haben eine ähnliche Wirkung. Auch hier werden die Energieleitbahnen über die Körperoberfläche beeinflusst, jedoch ohne die Haut zu verletzen. Bestehen bei dem von Schlafstörungen Betroffenen Anzeichen von Mangelzuständen, rücken Therapien wie Qigong, die Chinesische Heilkräutertherapie und die Chinesische Ernährungslehre in den Vordergrund.

Beim Qigong werden durch sanfte und fließende Bewegungsübungen Körper und Geist harmonisiert. Der Körper füllt über die bewusste Atmung sein Qi wieder auf. Die Heilkräutertherapie hat in China den höchsten Stellenwert und ist in ihrer Wirksamkeit mit der westlichen Pharmakotherapie zu vergleichen. Tausende Kräuter und mineralische (auch einige tierische) Substanzen sind in ihrer Wirkung auf den Menschen genau beschrieben. Besonders dieses Verfahren ist sehr wirksam und gehört unbedingt in die Hand des erfahrenen Therapeuten. Die Ernährungslehre kann ähnlich eingesetzt werden wie die Heilkräutertherapie, wobei die "Substanzen weniger stark sind".
Alle Verfahren der TCM können ergänzend zueinander eingesetzt werden und vertragen sich im allgemeinen auch gut mit westlich-schulmedizinischen Therapien.

Die TCM bietet gute Therapiemöglichkeiten
Aus der Praxis lässt sich berichten, dass die wenigsten Patienten gezielt wegen ihrer Schlafstörungen zum TCM Therapeuten kommen. Meist stehen andere Beschwerden (Schmerzen, Magen-Darm Beschwerden, Atemwegserkrankungen etcetera) im Vordergrund und die Schlafstörungen werden erst als Nebenbeschwerde geäußert. Im Verlauf der Therapie zeigt sich dann jedoch häufig, dass die Schlafbeschwerden sich recht früh verbessern und danach die Linderung der Hauptbeschwerden schneller erfolgt. Dies erklärt sich durch die bessere Regeneration des Körpers durch den guten Schlaf.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die TCM für Patienten, die unter Schlafstörungen leiden und diese nicht nur symptomatisch behandeln wollen, gute Therapiemöglichkeiten bietet. Auch für Menschen, die vielleicht keine direkte Zugriffsmöglichkeit auf TCM Therapeuten haben, bietet die Traditionelle Chinesische Medizin besonders über Lebensgestaltung, Qigong, Ernährungslehre und Akupressur die Möglichkeit, selbst therapeutisch tätig zu werden.



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